Das eigene Haus oder die eigene Wohnung ist oft der größte Teil eines Vermögens - umso besser, wenn der Besitz gegen alle Eventualitäten abgesichert ist. Aber welche Policen sind sinnvoll und welche nicht?
Jeder Eigentümer einer Immobilie muss sich früher oder später die Frage stellen, welche Versicherungen von Relevanz sind. Wir geben Ihnen einen kleinen Überblick:
Eine Wohngebäudeversicherung braucht jeder Immobilienbesitzer! Feuer, Leitungswasser, Hagel und Sturm können einem Gebäude schwere Schäden zufügen und den Besitzer im schlimmsten Fall finanziell ruinieren. Während Hauseigentümer selbst für den Abschluss sorgen müssen, bezahlen Wohnungseigentümer ihren Anteil an der Police im Verbund mit der Eigentümergemeinschaft oder Gesellschaft, die das Gebäude verwaltet.
Eine Wohngebäudeversicherung deckt in der Regel keine Elementarschäden ab. Eine solche Police muss extra abgeschlossen werden und schützt vor Schäden durch Naturgewalten wie Hochwasser, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen oder Vulkanausbruch, die nicht selten ein Gebäude vollständig zerstören. Für die Versicherungen sind solche Naturkatastrophen mit enormen Kosten verbunden. Daher gewähren sie Policen erst nach detaillierter Gefahreneinschätzung und lassen sich das Risiko, etwa in Flussnähe oder Hanglage zu wohnen, mit hohen Beiträgen bezahlen. Wer in den sogenannten Wohngefährdungszonen wohnt, bekommt nur schwer und für viel Geld eine Versicherung. Und wer sich fernab davon gegen alle möglichen Schäden absichern will, zahlt vielleicht jahrelang umsonst relativ hohe Beiträge. Trotzdem sollte man auch in gefährdeten Gebieten es versuchen, eine Elementarverischung für seine Immobilie zu bekommen.
Während die beiden bisher genannten Versicherungen das Gebäude an sich schützen, deckt eine Hausratversicherung das Inventar ab. Sie schützt das Mobiliar und frei bewegliche Gegenstände im Gebäude. Tipp: Nur wenige wissen, dass in den meisten Hausratversicherungen auch der Diebstahl des eigenen Fahrrads mitversichert ist.
Auch Gefahren, die das Haus für Unbeteiligte oder die Umwelt darstellt, sollten versichert sein - beispielsweise wenn ein loser Dachziegel auf einen Passanten herabfällt und ihn verletzt. Eigenheimbesitzer sind in diesem Fall durch ihre Privathaftpflicht versichert. Bei vermieteten Immobilien ist eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht notwendig. Diese gilt auch für unbebaute Grundstücke - denn auch dort kann jemand verunglücken, wenn zum Beispiel im Winter der Bürgersteig nicht gestreut wurde. Wer einen Öltank besitzt, braucht eine Gewässerschaden-Haftpflichtversicherung, falls durch ein Leck Heizöl ins Grundwasser gelangt.
Eine Rechtsschutzversicherung kann das Risiko einer teuren Auseinandersetzung vor Gericht mindern. Allerdings lassen sich zum Beispiel Streitigkeiten mit Mietern auch auf einem anderen Weg aus der Welt schaffen, etwa durch eine Streitschlichtung.
Auch Glas- und Reparaturversicherungen kommt für manche Immobilienbesitzer in Frage. Zum Beispiel kann bei einen riesiger Wintergarten, eine Glasversicherung sinnvoll sein.
Ein weiteres Thema ist nicht die Immobilie selbst, sondern die Finanzierung. Wer zum Beispiel noch lange einen Kredit für das Eigenheim abbezahlen muss, sollte auch darüber nachdenken, was mit der Immobilie passiert, wenn der Hauptverdiener erwerbsunfähig wird oder gar stirbt. Eine Risikolebensversicherung stellt sicher, dass den Hinterbliebenen im Todesfall kein Schuldenberg hinterlassen wird. Auch bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung sollte die Beitragshöhe so festgelegt sein, dass im Ernstfall die monatliche Summe für das Abbezahlen des Eigentums ausreicht. Eine persönliche Erkrankung kommt öfter vor als man glaubt.